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Wir interviewen Hobbybrauer: Interview mit Hobbybrauerin Miriam Suthoff aus Köln

Im Kontext unserer Serie: "Wir interviewen Hobbybrauer" folgt hier das Interview mit der Hobbybrauerin Miriam Suthoff aus Köln. Sie erzählt uns einiges über Ihre Lieblingsbiere und die Craftbierszene in ihrer Stadt.


Erzählst du uns etwas über dich als Person?

Ich komme ursprünglich aus der Nähe von Münster, habe in Aachen studiert und bin dann über Umwege in Köln gelandet. Köln hat mir so gut gefallen, dass ich gesagt habe: hier bleib ich! Und seitdem fühle ich mich hier sehr wohl! Hier ist nun mein Freundeskreis und die Leute, die mir gut tun. Die Menschen sind hier sehr offen und hilfsbereit und entspannter als in anderen Städten. Ich arbeite unter der Woche im Supply Chain Management, also in der Logistik. Ich beschäftige mich dort mit Berechnungen und der Organisation der Nachschubsteuerung der Tochtergesellschaften, damit die Ware rechtzeitig am richtigen Ort ankommt. 

Wie bist du zum Hobbybrauen gekommen?

Also im Münsterland, wo ich herkomme, trinkt man meistens Pils. Ich bin quasi mit Veltins groß geworden. Dann in Aachen (Dreiländereck) gab es ein paar Läden, wo belgisches Bier ausgeschenkt wurde. Das hatte ich dann in meiner Studentenzeit probiert und es hat mir auf Anhieb deutlich besser geschmeckt als das Pils, das ich kannte. In Köln gab es dann deutlich mehr Angebot und vor allem Orte, wo man Craftbiere probieren konnte.

Letztendlich bin ich dazu gekommen ein Chili-Stout zu probieren, was man kaum irgendwo kaufen kann. Und das hat mich dann so inspiriert, dass damit die Idee geboren war, mein eigenes Bier zu brauen. Von da an wollte ich verschiedenes ausprobieren! Ich stellte fest, dass ich es cool finde selbst zu brauen, zu schauen was dabei herauskommt und kreativ zu werden. Ich habe mir dann immer Grundrezepte rausgesucht und diese nach Belieben abgeändert. Man hat so unendlich viele Stellschrauben und mit jeder dieser Stellschrauben verändert sich das Selbstgebraute.

Welches sind deine Lieblingsbiere?

Das ist schwierig zu sagen – es gibt sehr viele gute Craftbiere. Generell mag ich sehr gerne vollmundige, stärkere belgische Biere, sehr scharfe Chili Stouts,  New England IPAs (fruchtig mit Aromahopfen) oder auch den Bierstil Barley Wine.

Wie braust du dein Bier?

Ich habe mir Medium-Equipment besorgt, also ich braue nicht im Kochtopf, sondern in einem Einkochautomaten mit Zapfhahn. Das geschrotete Malz bestelle ich immer auf Termin und das, was beim Brauen vom Hopfen überbleibt, friere ich ein. Die Nachgärung findet bei mir in Flaschen mit Zuckerzugabe statt. Und so braue ich immer zw. 20-27 Liter pro Brauvorgang.

Wie oft hast du schon gebraut?

Bis jetzt waren es 6 Sude, die ich gebraut habe. Angefangen hatte ich damit Ende 2021, also vor einem Jahr. Zuerst hatte ich mich gut eingelesen, um den groben Brauvorgang gut zu verstehen, bevor ich anfange. Dann wusste ich, was ich alles brauche und welches Equipment ich dafür nehme.
Meine Lieblingsbücher waren: "Craftbeer einfach selber brauen" und "Noch mehr Craftbeer selber brauen" von Ferdinand Laudage. Auch das Buch "Bier selbst brauen" vom DK Verlag hatte mir gut gefallen.

Wie reagieren Freunde und Familie auf dein neues Hobby?

Es kommt in meinem Bekanntenkreis sehr gut an! Und sie sind froh, wenn sie eine Kostprobe bekommen dürfen und fragen dann meistens auch schon, wann das nächste Bier fertig ist.

Was ist für dich der Hauptunterschied zwischen einem gekauften und einem selbstgebrauten Bier?

An erster Stelle kommt denke ich der Geschmack. Dieser ist für mich beim Craftbier deutlich ausgeprägter und vielschichtiger. Es gibt so viele Möglichkeiten und so viele leckere Varianten. Gekauftes Bier ist oft geklärt und gefiltert und verliert dadurch in manchen Fällen auch an Geschmack. Es enthält z.T. auch hohe Mengen an Mikroplastik durch die intensiven Filterprozesse. Craftbier ist einfach schön ungefiltert und natürlich.

Ich bin auch kein Freund vom strengen Reinheitsgebot und finde es toll, wenn man dem Bier mit zusätzlichen Zutaten noch einen besonderen Touch verleihen kann. Und das Auge trinkt ja auch mit. Spezifische Gläser geben dem ganzen Klasse. Man schaut mehr darauf, was man da genau zu sich nimmt. Craftbier bietet mir einfach Entscheidungsmöglichkeiten. Und das Etikett meiner Flaschen wird bei jeder neuen Bierausführung individuell angepasst. Mein Markenzeichen ist der Pinguin, der das Craftbeer entdeckt. Auf jeder meiner Bierflachen ist dann der Pinguin immer wieder woanders auf Entdeckungsreise. Ich passe Logo und Design bei jeder neuen Sorte an.

Kennst du noch mehr Frauen, die auch Bier brauen?

Ich habe beim Brauerstammtisch in Köln noch keine andere Frau, die Bier braut, getroffen. Warum das so ist, kann ich mir nicht ganz erklären, weil viele Frauen Bier lieben und gerne Bier trinken. Und wie ich mich eingelesen habe, haben früher ursprünglich ja auch mal Frauen vorwiegend die Brauarbeit geleistet. Ich fände es logisch, würden sich mehr Frauen dazu entscheiden damit anzufangen, ihr eigenes Bier zu brauen. Ich würde es definitiv jeder Frau empfehlen, das mal auszuprobieren.

Hast du einen Tipp für Beginner?

Ich denke am wichtigsten ist es, sich am Anfang gut zu strukturieren. Deswegen empfehle ich hier, sich gute Bücher auszusuchen und sich dann nebenher selbst aufzuschreiben, was zu tun ist, eine Art Leitfaden. Ich hatte direkt mit dem Einkochautomaten gestartet. Der liegt im mittleren Preissegment und ist gut erschwinglich. Mein erstes Bier war ein belgisches Dubbel. Ich würde nicht empfehlen, mit etwas untergärigem zu beginnen. Obergärige Biere sind für den Anfang doch deutlich leichter zu vergären.

Was hast du als Nächstes vor?

Ich möchte mein belgisches Dubbel vom Anfang gerne noch mal wiederholen, weil es sehr gut geschmeckt hat. Und es passt gerade auch gut zur winterlichen Jahreszeit.

Möchtest du noch etwas zum Stammtisch der Hobbybrauer in Köln sagen?

Ich besuche in Köln zwei verschiedene Stammtische: Einen mit hauptsächlich Hobbybrauern und einen "gemischten", in dem viele nicht selbst brauen, aber gerne Craftbier trinken, verkaufen, oder auch die Ausbildung zum Sommelier absolviert haben und entsprechende Kurse anbieten.
Ich finde beide Stammtische einfach super, weil jeder dort andere Erfahrungen gemacht hat und sich dazu austauscht. Und dann eben auch einfach Leute zu treffen, die gleich oder ähnlich ticken und auch gerne Craftbier trinken.

Man entdeckt vieles, was man vorher gar nicht gekannt hat und bekommt gute Tipps. Man bringt das eigene Bier mit, es wird verkostet und ich bekomme konstruktive Kritik von dem ein oder anderen Biersommelier, also von kompetenten Leuten, die viel darüber wissen. Ergo ist es dann auch die ehrliche Meinung, die einen dann auch weiterbringt und einem sagt, wo es noch fehlt oder was man in Zukunft besser machen kann. Und dann wird das Bier auch besser!


 

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